Neues Nationalstadion: Baubeginn verschoben

Der Gemeinderat von Grimbergen in Flämisch-Brabant im Umland von Brüssel hat sich gegen gegen die Aufhebung eines Wegerechtes auf dem Heysel-Gelände, wo das neue belgische Nationalstadion (Foto) entstehen soll, ausgesprochen. Damit liegt der Stadionbau sehr zum Entsetzen des Projektunternehmers und der Fußballwelt auf Eis. Das Stadion soll eigentlich eine der Spielstätten bei der Fußball-EM 2020 werden, die in mehreren EU-Ländern ausgetragen wird.

Das Projekt neues Fußballstadions für die „Roten Teufel“ und für den Brüsseler Erstligisten und Rekordmeister RSC Anderlecht droht kurz vor dem geplanten Start steckenzubleiben. Entstehen soll das Stadion auf dem Parking C. Das ist ein riesiger Parkplatz für den Heysel-Komplex in der Nähe der Gebäude, in denen die Weltausstellung 1958 stattfand.

Und genau dieser Standort erweist sich als Problem: Parking C liegt teilweise auf flämischem Boden, nämlich auf dem Gebiet der Gemeinde flämisch-brabantischen Gemeinde Grimbergen. Und Grimbergen fürchtet unter anderem ein ständiges Verkehrschaos, wenn hier Fußball gespielt werden soll und wenn, wie Baupromotor Ghelamco will, dort auch noch ein Bürokomplex und ein Supermarkt mit Shopping-Meile entstehen sollen.

Grimbergen hat mit einer Wechselmehrheit aus Mehrheit und Opposition gegen die Aufhebung eines Wegerechts gestimmt. Dieser Gemeindeweg führt über den Parking C und müsste demnach aus dem Raumordnungsplan der Kommune gestrichen werden. Und dieses Wegerecht nutzt Grimbergen jetzt, um das Projekt zu stoppen. So manche andere Brüsseler und flämische Randgemeinde in der Nähe des geplanten Stadions freut sich über das Vorgehen in Grimbergen.

Ob damit das gesamte Projekt damit gestoppt werden kann, ist fraglich. Doch es kann gut und gerne zu einem jahrelangen Rechtstreit kommen. Und damit steht die Arena aus Austragungsort für die EM 2020 auf der Kippe.

Jetzt werden wieder jene angehört, die schon länger fordern, das alte König Baudouin-Stadions andernorts am Heysel nicht wie geplant abzureißen sondern umfassend und den heutigen Ansprüchen gerecht zu modernisieren.

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