CompuGroup hat Interesse an Agfa Gevaert

Die TecDax-Firma CompuGroup aus Koblenz plant die Übernahme des belgischen Unternehmens Agfa Gevaert (mit Sitz in Mortsel bei Antwerpen). Dieses Interesse wurde unlängst bestätigt. CompuGroup führt nach Medienberichten bereits Gespräche mit dem größeren belgischen Konzern, der in den Bereichen IT und Healthcare aktiv ist.
Jonas Roosens

Man habe Agfa Gevaert eine „indikative, unverbindliche Interessensbekundung hinsichtlich des Erwerbs aller Aktien“ übermittelt, doch eine Antwort stehe noch aus, hieß es dazu von Seiten der Koblenzer. Das sich die CompuGroup für das belgische Traditionsunternehmen interessiert, scheint logisch, wendet sich das deutsche Unternehmen doch mit seiner medizinischen Software z.B. an Arztpraxen und an Apotheken. Agfa Gevaert produziert Bildsysteme und IT-Programme für den gleichen Bereich.

Mit den Agfa-Systemen können z.B. Röntgenbilder auf Tablets und andere mobile Geräte präsentiert werden und Patientenakten können digitalisiert werden, inklusive aller entsprechenden Aufnahmen und elektronischer Bilder.

An den Börsen kam das Übernahmeinteresse von CompuGroup offenbar aber nicht gut an, denn das TecDax-Unternehmen verlor einige Prozentpunkte im Handel kurz nach Bekanntwerden des Übernahmevorhabens. Agfa Gevaert ist weltweit in 11 Ländern aktiv und zählt rund 10.300 Mitarbeiter. Der Deal soll sich auf rund 600 Mio. Euro belaufen. CompuGroup ist wesentlich kleiner, als Agfa. Das Koblenzer Unternehmen ist zwar in fast 20 Ländern aktiv, beschäftigt aber „nur“ 4.300 Mitarbeiter, die 543 Mio. Euro erwirtschaften.

Agfa Gevaert kann mit einem Umsatz von 2,6 Mia. Euro aufwarten. Alleine Agfa Healthcare (600 Mitarbeiter) garantiert mit 40 % des Umsatzes 60 % des Unternehmensgewinns. Der Agfa Gevaert-Aktie schadete das Übernahmeinteresse hingegen gar nicht, denn hier zog die Aktie Ende letzter Woche leicht an.

BELGA/DOPPAGNE

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