Konjunktur: Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Inflation

Knapp 20 Tage vor dem Beginn der Haushaltsberatungen der belgischen Bundesregierung liegen einige Fakten vor, die diese Gespräche mit Sicherheit beeinflussen werden. Während die Zahl der Arbeitslosen leicht rückläufig ist und die Wirtschaft weiter wächst, steigt auch die Inflation.
BELGA

Weniger Arbeitslose

Im Juni sank die Arbeitslosenquote in Belgien um 8,9 % auf 373.410 vollentschädigte Arbeitsuchende. Das ist die niedrigste Quote seit Oktober 2001, wie das Arbeitsamt RVA bekannt gab. Die Arbeitslosigkeit sank sowohl bei Frauen und Männern und in allen Landesteilen sowie auch bei der Jugend und bei den Langzeitarbeitslosen. Gestiegen ist die Zahl lediglich bei der Altersgruppe der 60 bis 65jährigen, was auf die stufenweisen Anhebung des Rentenalters zurückzuführen ist.

Die sinkende Arbeitslosenquote liegt zum einen daran, dass eine ganze Reihe von Arbeitslosen im Laufe von Reformen die Arbeitslosenunterstützung gestrichen wurde, doch Verschiebungen von Zahlen und Statistiken alleine sind nicht der Auslöser. Das beweisen die Konjunkturdaten.

Leichtes Wirtschaftswachstum

Im zweiten Quartal 2016 wuchs die Wirtschaft um 0,5 %. Auffallend ist dabei, dass es sich hier um genau den Zeitpunkt handelt, der auf die Anschläge auf Brüssel am 22. März folgte. Seinerzeit ging man davon aus, dass die Folgen der Attentate der hiesigen Wirtschaft schwer zusetzen würden. Doch das war und ist wohl nicht unbedingt der Fall. Auf Jahresbasis hochgerechnet soll sich das Wirtschaftswachstum in unserem Land auf etwa 1,4 % einpendeln.

Höchste Inflation seit 2012

Trotz positiver Nachrichten sorgt die weiter steigende Inflation in Belgien für Sorgenfalten auf der Stirn der (politisch) Verantwortlichen. Im Juli stieg die Inflation hierzulande auf 2,28 %. Das ist der fünfte Monat in Folge, dass die Inflation hier um einen Wert über 2 % ansteigt, wie aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautete. Gestiegen sind die Preise für Flugtickets, Hotelzimmer und Aufenthalte in Feriendörfern, sowie für Telekom-Dienstleistungen, Erdgas und Körperpflegemittel. Günstiger wurden hingegen Pauschalreisen ins Ausland, Kleidung, Kraftstoffe, Fisch und Schalentiere, sowie besonders Obst und Früchte.

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