Nach dem Ja aus China: Mega-Fusion steht bevor

Am Freitag fiel mit der Zustimmung des chinesischen Handelsministeriums nach Angaben der belgisch-amerikanischen Braugruppe AB InBev die letzte wichtige Vorbedingung zu dem rund 79 Milliarden britische Pfund (94 Mia. €) schweren Deal. Auflage der Chinesen ist allerdings, dass AB InBev - wie angekündigt - den 49-%-Anteil von SAB Miller an der chinesischen Brauerei CR Snow verkauft, die das in der Volksrepublik populäre Snow Bier verkauft.

AB InBev will sich in Kürze zum weiteren Vorgehen äußern. Derzeit werden noch einige kleinere behördliche Zustimmungen gebraucht. Zuletzt ließen einige Großinvestoren von SAB Miller durchblicken, dass sie an dem in dieser Woche erhöhten Gebot von AB InBEV für SAB Miller Geschmack gefunden haben.

Wegen des Pfundverfalls nach dem Brexit-Votum hatten Hedgefonds und andere Anleger Nachbesserungen am Kaufpreis gefordert. Daraufhin hatte AB Inbev das Barangebot um 1 Pfund auf 45 Pfund je Aktie aufgestockt und auch die Wahlalternative aus Bar- und Aktienanteilen etwas versüßt.

Der Verwaltungsrat von SAB Miller in London empfahl seinen Anteilseignern die Annahme des neuen Gebots. Die Entscheidung sei „schwierig gewesen“, die Höhe der Offerte befinde sich am unteren Ende der akzeptablen Bandbreite, hieß es in einer Mitteilung am späten Freitagnachmittag. Die Aktien von AB InBev und SAB Miller weiteten ihre Gewinne aus und legten zuletzt jeweils um mehr als drei Prozent zu. Am Freitag wurde der Handel nach der China-Zustimmung für die Mega-Bierfusion aber für eine kurze Zeit ausgesetzt.

AB InBev nicht ganz frei von Problemen

Der weltgrößte Bierbrauer AB InBev ringt weiter mit der schwierigen Lage in Argentinien und Brasilien. Zudem drückt der starke Dollar auf das Ergebnis. Der Umsatz ging im zweiten Quartal im Jahresvergleich um gut 2 % auf 10,81 Mia. US-Dollar (rund 9,8 Mia. €) zurück, wie der Konzern am Freitag aus dem Hauptsitz im belgischen Löwen (Prov. Flämisch-Brabant) verlauten ließ. Unter dem Strich brach auch der Gewinn wegen der geplanten Übernahme des Konkurrenten SAB Miller kurzzeitig etwas ein.

In Deutschland konnte der Hersteller von bekannten Marken wie Beck's und Franziskaner den Absatz im niedrigen einstelligen Bereich steigern. Wichtigster Markt des Konzerns mit den weltweiten Biermarken Budweiser, Corona und Stella Artois bleiben die USA.

Da dort der Absatz aber stagniert und auch die anderen wichtigen Märkte in Amerika und China zuletzt eher Probleme bereiteten, arbeitet Konzernchef Carlos Brito (kl. Foto) schon fast ein Jahr an der Übernahme des britischen-südafrikanischen Konkurrenten SAB Miller. AB InBev hofft noch immer, die Übernahme bis Ende des Jahres unter Dach und Fach bringen zu können. Das könnte jetzt aber rascher gelingen.

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