Zielgerichtete Kürzung auf Sozialabgaben in Flandern

Die flämische Landesregierung gewährt Unternehmen, die Jugendliche, über 55-Jährige oder Personen mit Behinderung einstellen, Kürzungen auf die Sozialabgaben. Damit will das belgische Bundesland Flandern Zielgruppen fördern, die auf dem hiesigen Arbeitsmarkt einen schweren Stand haben.

Die flämische Landesregierung hofft, dass sie mit dieser Maßnahme die hiesigen Arbeitgeber ermutigen kann, doch Bewerber aus diesem Bereich einzustellen. Zu früheren Zeiten gewährte Flandern den Arbeitgebern solche Rabatte in den verschiedensten Bereichen, doch heute bleiben nur noch drei mögliche Kürzungen bei Sozialabgaben möglich, wie Landesarbeitsminister Philippe Muyters (NVA - kl. Foto) dazu gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab:

„Wir haben das vereinfacht und auf drei Gruppen beschränkt: Jugendliche, die jünger als 25 Jahre alt und eher schlecht bis mittelmäßig ausgebildet sind; ältere Arbeitsuchende über 55 Jahre und Personen mit einem Arbeits-Handicap. Wir möchten auf diese Weise die Anstellung solcher Arbeitsuchenden günstiger machen und hoffen, dass sich die Arbeitgeber rascher auf sie einlassen und sie anwerben.“

Diese so genannte „Zielgruppen-Politik“ war ursprünglich Sache der belgischen Bundesregierung, doch im Zuge der 6. Staatsreform wurde dies an die Regionen abgegeben. Das bedeutet, dass Flandern jetzt hier zuständig ist. Im Gegenzug aber fallen entsprechende Kürzungen für die Anwerbung von ungeschulten Arbeitsuchenden hier weg.

Jasper Jacobs

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