Immer öfter kaufen die Belgier im Ausland ein

Im vergangenen Jahr haben die belgischen Verbraucher für rund 750 Mio. € Einkäufe im Ausland getätigt. Das ist nach Berechnungen des belgischen Dachverbandes der Lebensmittelindustrie Fevia ein Anstieg um 6,6 % gegenüber 2014. Die hiesige Lebensmittelindustrie hat mit 2015 ein besonders starkes Jahr hinter sich.

„Vergangenes Jahr hatten wir zum zweiten Mal in Folge ein gutes Jahr. Die Investitionen wuchsen um 10 % und der Export um 3,3 %. Vor allem bei Tiefkühlkost, beim Bier und bei Backwaren wachsen die Märkte.“, so Jean Eylenbosch von Fevia.

Trotz dieses guten Resultats musste die belgische Lebensmittelbranche feststellen, dass immer mehr Landleute ihre Einkäufe im benachbarten Ausland tätigen. Belgische Verbraucher kaufen über die Grenzen hinweg in erster Linie Wasser und Softdrinks, weil diese Produkte im Ausland oft wesentlich günstiger sind. „Aus Zahlenmaterial des Preisobservatoriums ist ersichtlich, dass Belgien einige Abgaben auf Wasser und Erfrischungsgetränke erhebt, die das Ausland nicht kennt.“, so David Marquenie vom Verband der Getränkeproduzenten, der zur Fevia gehört.

Das ist z.B. eine Abgabe auf Verpackungen, die den Sektor jährlich 320 Mio. € kostet und die gerade erst eingeführte so genannte „Zuckersteuer“ auf Softdrinks durch die belgischen Gesundheitsbehörden, die - nebenbei bemerkt - bisher keinen Einfluss auf das Konsum- oder Verbrauchsverhalten der Konsumenten, sprich der damit anvisierten Jugendlichen hat.

„Jede neue Maßnahme vergrößert den Preisunterschied zum Ausland. Bei Wasser oder Softdrinks beläuft sich dieser Unterschied auf bis zu 30 oder 40 %.“, so David Marquenie dazu.

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