Investor für Gütersparte der belgischen Bahn
Der französisch-schweizerische Risiko-Finanzierer steckt nach eigenen Angaben selbst 20 Mio. € in NMBS/SNCB Logistics. Der Rest komme über „externe Finanzierungen“. Ein Kredit, den die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB ihrer Gütersparte gewährt, wird über den Vorgang in Kapital umgesetzt.
Die belgische Eisenbahn sucht schon lange nach einem Partner für die seit Jahren verlustreiche Gütersparte. 2014 verbuchte die NMBS/SNCB einen konsolidierten Umsatz über 452 Mio. € und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Wertverminderung über 11 Mio. €.
Davon blieben nach allen Verrechnungen 5,7 Mio. € übrig. Netto muss NMBS/SNCB aber weiter mit Verlusten leben. Bahnchef Jo Cornu ist weiter auf der Suche nach einem Ausgleich und schließt Fahrpreiserhöhungen denn auch nicht aus.
Für einen Risiko-Investierer kann die Gütersparte der belgischen Eisenbahn interessant sein. Schließlich liegt Belgien als Transitland aus Richtung großer Häfen (Antwerpen, Zeebrügge, Gent) in Richtung West- und Südeuropa an einer der wichtigsten Transportlinien. Und das hiesige Schienennetz ist dicht gewebt.
Doch wo die Folgen für die rund 1.900 Beschäftigten von NMBS/SNCB Logistics bei dieser Privatisierung liegen, ist noch unklar. Für die Gewerkschaften stellt die Mehrheitsbeteiligung eines Risiko-Finanzierers an ihren Unternehmen so etwas wie ein Schreckgespenst dar.