Steht bei Volvo Cars in Gent Kurzarbeit an?

Das Volvo-Werk in Gent war jahrelang das Paradepferd der belgischen Automobilindustrie, doch jetzt drohen auch hier dunkle Wolken aufzuziehen. Nach Angaben von Volvo Cars-CEO Hakan Samuelsson wird der belgische Standort der Gruppe in den kommenden Jahren häufiger Kurzarbeit anwenden.

Nach Informationen der Fachpresse werden in Gent in Zukunft nur noch die verschiedenen Versionen des kleineren 40-Typs montiert werden und zwar die Limousinen, der Kombi und der Allradwagen. Die Montage der größeren Modelle S60 und XC60 zieht nach Schweden bzw. nach China um. Für diese Fahrzeugtypen bietet sich offenbar in Asien ein neuer Absatzmarkt an.

Die Tatsache, dass sich die Produktionsplattformen in Gent ändern werden, hat wohl auch Auswirkungen auf die Beschäftigung im belgischen Volvo-Werk. Zwischen dem Abzug der Montagestraßen der großen Modelle und dem Anlaufen der Anlagen für die 40er-Typen (die so genannte CMA-Plattform) wird einige Zeit vergehen.

In einem Gespräch mit der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd gab der CEO von Volvo Cars, Hakan Samuelsson, zu verstehen, dass der Zeitraum, in dem man auf das Mittel der Kurzarbeit zurückgreifen müsse, schon einige Jahre lang andauern könnte. De Tijd geht von vier Jahren aus, doch der Volvo-Boss wollte das so nicht bestätigen.

Die rund 5.500 Beschäftigten bei Volvo in Gent haben bereits mehrmals Kurzarbeit erlebt, doch jetzt scheint der Effekt ungleich größer zu sein, nicht zuletzt, weil etwa die Hälfte der derzeit in Gent von Band rollenden Fahrzeuge Volvos vom Typ XC60 sind. Die flämische Landesregierung versprach bereits Zuschüsse, um notfalls Volvo-Personal umschulen zu können, bzw. um erforderliche Weiterbildungen zu fördern.

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