Belgien umgarnt die Wirtschaftsbosse in Davos

Auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos hat am Freitagmorgen das so genannte "Belgian Power Breakfast" statt gefunden. Das ist ein Frühstück, bei dem sich unser Land potenziellen Investoren präsentiert. Es ist eine Tradition in Davos, aber es war das erste Mal mit Premier Charles Michel und dem flämischen Ministerpräsidenten Geert Bourgeois. Und die beiden scheinen ein gutes Werbeteam zu sein.

Es ist ein etwas ungewöhnliches Bild: Ein flämisch nationaler Ministerpräsident und ein französischsprachiger liberaler Premier werben gemeinsam für Belgien. Sie sind umgeben von einigen Mächtigen der belgischen Wirtschaft und von internationalen Investoren. Um Letztere wollen sie hier werben.

"Aufgrund unserer besonderen Lage am Schnittpunkt der germanischen, romanischen und angelsächsischen Kultur, sind Belgien und seine Regionen ein idealer Testmarkt für Innovationen", so der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois.

Premier Michel weist wiederum auf die Pläne der neuen Regierung hin, unter anderem die Lohnkosten zu senken, damit unser Land ein noch attraktiverer Wirtschaftsstandort wird.

"Die Belgier sind pragmatisch und außerdem sind wir sehr freundliche Menschen. Und wir sind bescheiden. Ihre Majestät, meine Damen und Herren, wir wollen für Belgien werben als ein sexy Ziel für Investitionen", so der Premier.

Die Wirtschaftsbosse, die Belgien kennen, sind noch vorsichtig optimistisch: "Noch sehen wir die Auswirkungen nicht. Wir merken wohl, dass die Priorität dem Wettbewerb gilt und das ist sehr wichtig. Ich denke, dass Belgien viele Trümphe hat und die Möglichkeit, die Lohnkosten besser zu kontrollieren, ist sehr wichtig, so dass die Trümphe auch versilbert werden können", erklärt Jean-Pierre Clamadieu, der CEO von SOLVAY.

Auch Renjen Punit, der CEO von DELOITTE hält die Lohnkosten für besonders wichtig. Allerdings sei das Talent, das man in Belgien vorfinde nocht wichtiger. "Wir finden dass das Talent in Belgien außergewöhnlich ist. Und deshalb inverstieren wir auch weiter in Belgien. Wir stellen weiter Menschen in Belgien an."

Nach dem Frühstück hat der Manager der Fluggesellschaft Etihad jedenfalls schon einmal gute Neuigkeiten für Belgien: Die Gesellschaft erhöht die Zahl der Flüge pro Woche von Abu Dhabi nach Brüssel von 8 auf 14.

Premier Michel und Königin Mathilde

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