Neue Regierung: Lob und Tadel von Seiten der OECD

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, äußert in ihrem Jahresbericht zu Belgien gleichzeitig Lob und Tadel. Die OECD spricht Themen an, denen die neue belgischen Mitte-Rechts-Regierung gerade in nicht unerheblichem Maße Begegnet.

Lob erhält die Koalition aus N-VA, MR, Open VLD und CD&V für die Entscheidung, einen Indexsprung bei Löhnen und Gehältern durchzuführen. Nach Ansicht der OECD ist dies ein Weg, die Einkommen der Arbeitnehmer in Belgien faktisch der Produktivität anzupassen.

Gleichzeitig empfiehlt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der neuen Regierung aber auch, Kapitaleinkünfte sowie die Vermögen im Land stärker zu belasten. Nicht zuletzt regt sie einmal mehr dazu an, die Belastung der Arbeit, sprich die Lohnnebenkosten in unserem Land, abzubauen.

Damit entspricht die OECD Forderungen, die gerade in Belgien von allen Seiten auf die Regierung niederprasseln. Die Gewerkschaften wollen nichts mehr, als eine „Tax Shift“ zu Gunsten der Besteuerung der Löhne und Gehälter und zu Lasten der hohen Einkommen bzw. der Einkünfte aus Kapitalgeschäften oder Anlagen. Und die Wirtschaft fordert eine Senkung der Lohnnebenkosten, damit sie mehr Arbeitsplätze schaffen kann.

Die OECD bewertet die Wirtschaft in Belgien vorsichtig optimistisch und geht in ihrem jüngsten Bericht von einem Wachstum um 1,4 % für das kommende Jahr aus. In Sachen Arbeitslosenquote geht die Organisation für Belgien von einem status quo aus, sprich die Zahlen steigen zwar nicht unbedingt, werden sich aber auch nicht als signifikant rückläufig erweisen.

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