AB InBev: Steuern sparen leicht gemacht

Die flämische Wirtschaftszeitung De Tijd berichtet in ihrer Donnerstagsausgabe, dass gegen die belgisch-brasilianischen Brauer-Gruppe AB InBev Ermittlungen aufgenommen worden sind. Das Unternehmen soll jährlich mehrere Millionen Euro an eine Briefkastenfirma transferiert haben, um Steuern einzusparen.

Auch Belgien hat jetzt seine eigenen „LuxLeaks“: Fahnder der Steuer-Sonderkommission (BBI) ermitteln gegen den weltgrößten Bierbrauer, das belgisch-brasilianische Unternehmen AB InBev mit Sitz in Löwen (Flämisch-Brabant). AB InBev soll mit Zustimmung des belgischen Finanzamtes jedes Jahr viele im Ausland erwirtschaftete Millionen an eine Briefkastenfirma im eigenen Land transferiert haben. Dieses System ermöglicht dem Konzern enorme Steuererleichterungen.

AB InBev zahlt für im Ausland erzielte Gewinne über ein Geheimabkommen mit dem hiesigen Staat nur 4 % Steuern. Dieser Deal wurde im Jahr 2004 vom damaligen Bundesfinanzminister und heutigen Außenminister Didier Reynders (MR - kl. Foto) eingefädelt. Mit einem entsprechenden Gesetzesartikel konnten steuererleichternde Konstruktionen, die auf Druck der EU abgeschafft werden mussten, kompensiert werden. Darüber konnten im Ausland erzielte Gewinne in Belgien zu günstigen (Steuer)Tarifen verbucht werden

Nach Angaben von De Tijd handelt es sich dabei in den vergangenen drei Jahren um Gewinne, die sich auf 140 Mio. € belaufen. Auf diese Gewinne entfielen nur 5,5 Mio. € Steuern. Diese Praxis ist in Belgien nicht illegal. Allerdings hatte die EU-Kommission bereits Anfang dieses Jahres Bedenken gegenüber derartigen Steuerdeals zwischen dem Fiskus und umsatzstarken Konzernen in Belgien angemeldet.

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