MAS: Von der Kunst, Kunst zu zeigen

Das vor einigen Monaten neu eröffnete Museum am Strom in Antwerpen zeigt mit der Eröffnungsausstellung "Meisterwerke im MAS" einen Querschnitt durch fünf Jahrhunderte Kunst. Dem Publikum zeigt sich eine wahre Pracht an Bildern und anderen Kunstwerken, die oft auf abenteuerliche Weise nebeneinander stehen, ohne sich jedoch zu stören.

Die Ausstellung "Meisterwerke im MAS - Fünf Jahrhunderte Bild in Antwerpen“ zeigt Spitzenwerke aus den verschiedensten Museen und Sammlungen aus der Scheldemetropole. Die ausgestellten Werke kommen aus dem Königlichen Museum für Schöne Künste, aus dem Museum für Zeitgenössische Kunst Antwerpen und aus dem Kabinett für Zeichnungen Plantin-Moretus. Der Blick durch die Kunst dieser Stadt reicht vom Mittelalter bis hin in die Jetztzeit.

Schon im 16. Und im 17. Jahrhundert war Antwerpen eines der weltweit wichtigsten Kunstzentren überhaupt. Reichtum und wirtschaftlicher Erfolg schlagen sich seitdem in der Kunst der Stadt nieder - bis heute. Die MAS-Eröffnungsausstellung lässt dies auf eindrucksvolle Weise durchscheinen und setzt Werke nebeneinander, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Doch durch die thematische Gliederung der Ausstellung befruchten sich diese Gegensätze außerordentlich.

In einem Raum, der sich speziell mit großen Antwerpener Künstlern befasst, hängt ein Bild von Pieter Paul Rubens auf knallrotem und Nachdruck verleihenden Hintergrund vor einer Installation aus metallenen Zahnrädern von Panamarenko. Auf den ersten Blick könnte dies verwirrend wirken. Doch gleichzeitig unterstreicht dies die Reichhaltigkeit in der Verschiedenheit von Kreativität, die von ein und derselben Stadt ausgeht. Nichts wiederspricht sich, ganz im Gegenteil. Kunst als Abenteuer und die Tatsache, dass sich alles gegenseitig befruchtet, wird hier besonders schön unterstrichen.

Alles, was Bild ist, hängt hier zusammen

Mit Gold besetzte Ikonen und andere mit wertvollen Materialien versehene religiös geprägte Kunstwerke belegen, wie sehr Künstler in früheren Zeiten versuchten, Göttliches oder Übermenschliches mit Hilfe kostbarer Basis darzustellen. Im Gegensatz dazu zeigen rohe zeitgenössische auf billigen Leinwänden oder krass dahin geworfene Werke, wie wenig es braucht, um eindrucksvoll die Sicht der Dinge in späteren Zeiten zu verdeutlichen.

Doch auch die Tatsache, dass Bereiche der Kunst auch immer dekorativen, sprich kommerziellen zwängen untergeordnet waren, wird hier nicht verheimlicht. Durch alle Zeiten hindurch war es möglich, Bilder zu bestellen. Auch dies wird hier unterstrichen. Und auch die Tatsache, dass große Teile der Kunst durch Mäzene aus allen Bereichen der (reicheren) Gesellschaft am Leben gehalten wurden, zeigt sich in einer Stadt wie Antwerpen und in einer Region, wie der Flanderns, hier recht deutlich.

Bild, bildende Kunst, Bildhauerei, Fotographie, Plakate, Installationen und Siebdrucke, kaum etwas bleibt den Betrachter vorenthalten. Naive Kopien, Kitsch, aber auch echte große Kunst zeigt "Meisterwerke im MAS - Fünf Jahrhunderte Bild in Antwerpen“ und lässt vermuten, was in den kommenden Jahren im Museum am Strom noch zu erwarten ist.

"Meisterwerke im MAS"

Zu sehen sind Kunstwerke von Abraham Ortelius, Adriaen Brouwer, Adriaen Collaert, Davod Claerbout, Jacob Jordaens, Jacques Lizène, James Ensor, Jan Fabre, Jan Brueghel, Jan van Eyck, Jean Fouquet, Jef Geys, Joachim Patinir, Koen Van den Broeck, Lili Dujorie, Luc Tuymans, Marten de Vos, Marlene Dumas, Narcisse Tordoir, Panamarenko, Paulus Pontius, Peter Paul Rubens, Raoul de Keyzer, Rogier van der Weyden, Simona Martini und weitere andere.

 

Info:

Museum aan de Stroom
Hanzestedenplaats 1
2000 Antwerpen
tel. +32 3 338 44 00
www.mas.be

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