"Höhe 80": Dringend Geld für Ausgrabung gesucht…

Archäologen wollen auf einem ehemaligen Schlachtfeld aus dem Ersten Weltkrieg in Wijtschate (Foto) in der Provinz Westflandern umfangreiche Ausgrabungen vornehmen, bevor dort ein neues Wohngebiet gebaut wird. Doch dazu brauchen sie Geld, viel Geld. Ein vor einigen Wochen lanciertes Crowdfunding brachte nur einen Bruchteil von dem ein, was eigentlich benötigt wird.

Unter den Feldern, auf denen bald ein neues Wohngebiet entstehen soll, liegen umfangreiche Verteidigungsstellungen der deutschen Truppen aus dem Zweiten Weltkrieg verborgen (siehe nebenstehenden Beitrag). Wenn in Belgien an historisch wichtiger Stelle ein Großprojekt geplant ist, ist gesetzlich geregelt, dass Archäologen im Vorfeld wissenschaftliche Untersuchungen und Ausgrabungen durchführen. In bestimmten Fällen, so wie hier, sind die Initiatoren von Bauprojekten dazu verpflichtet, dies zu ermöglichen.

Doch so etwas kosten gemeinhin viel Geld. Für die Ausgrabungen an den deutschen Stellungen in Wijtschate wird ein Finanzvolumen von 250.000 € vorgerechnet, doch ein Crowdfunding auf der Webseite www.dighill80.com brachte vorerst „nur“ rund 60.000 zusammen. Das ist viel zu wenig und die Aktion ist bald zu Ende. Offenbar sind nicht viele Leute, Behörden oder Institutionen dazu bereit, bei den Ausgrabungen der „Höhe 80“ zu helfen.

Die flämische Landeskasse sieht in jedem Fall keine Mitten für diese Arbeiten vor. Zuschüsse werden in dieser Hinsicht offenbar nur Privatpersonen gewährt. Projektentwickler und Bauprojekte kommen nicht in Anmerkung. Flanderns Ministerpräsident Geert Bourgeois (N-VA), der auch für den Denkmalschutz und das Kulturerbe zuständig ist, ruft die Bauwirtschaft dazu auf, für solche Fälle wie Wijtschate einen Solidaritätsfonds zu gründen, um die Unkosten für archäologische Ausgrabungen zu finanzieren.

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