Denkmalschutz für eine britische Brücke von 1918

Eine von britischen Soldaten im Ersten Weltkrieg gebaute Brücke in der Nähe von Ypern in Westflandern ist von den flämischen Behörden vorläufig unter Denkmalschutz gestellt worden. Dieses einzigartige Bauwerk aus den letzten Kriegstagen 1918 steht kurz davor, auch endgültig in die Denkmalschutzliste der flämischen Landesregierung aufgenommen zu werden.

Flanderns Ministerpräsident Geert Bourgeois (N-VA), der auch für den Denkmalschutz zuständig ist, hat ein Verfahren zur Unterschutzstellung einer kleinen Brücke, die die britische Armee zwischen dem 4. und dem 7. September 1918 gebaut hat, eingeleitet. Diese Brücke, die über den Kemmelbach zwischen Ypern und dem Heuvelland in der Provinz Westflandern gespannt wurde, sollte britischen Panzern dienen, die eben über diesen Bach fahren sollten.

Auch damit ist diese Brücke aus den letzten Kriegstagen des „Großen Krieges“ ein einzigartiges Zeugnis zur damals modernen Kriegsführung, in der Panzer und deren Bewegungsmöglichkeit eine immer größere Bedeutung fanden.

Als die Gegend, in der sich diese Brücke befindet, von den deutschen Truppen befreit war, wurde das Bauwerk noch verstärkt und zwar mit Tragsteinen, einer steinernen Brüstung und mit Mauerstreben. Während dieser zweiten Bauphase haben daran arbeitende britische Soldaten Schriftzeichen in Steinen und Beton hinterlassen, was die Authentizität dieses Bauwerks noch unterstreicht, wie aus dem flämischen Denkmalschutzamt dazu verlautet.

Diese Kemmelbach-Brücke ist zu großen Teilen aus vorgefertigten britischen Betonsteinen gebaut worden und hat hierdurch auch einen architektonischen und bauhistorischen Wert. Solche Bausteine wurden im Sommer des Jahres 1918 in einer Fabrik in Arques bei Saint-Omer in Nordfrankreich für die 2. Britische Armee gefertigt. Auf der Webseite zum geschützten Kulturgut des flämischen Denkmalschutzamtes sind weitere Fotos dieser kleinen und unscheinbaren aber einmaligen britischen Brücke zu sehen.

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