Zonnebeke gedenkt der 3. Schlacht von Ypern

Die westflämische Gemeinde Zonnebeke steht dieses Jahr ganz im Zeichen der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, bzw. an die 3. Schlacht von Ypern, die die Gegend um die Ortschaft nachhaltig beeinflusst hat. Die offiziellen Feierlichkeiten beginnen Ende April, rund 100 Jahre nach dieser sinnlosen und mörderischen Schlacht.

Vor rund 100 Jahren, im Sommer 1917, begann eine der schlimmsten Schlachten des Ersten Weltkriegs, nämlich die 3. Schlacht von Ypern, die auch als Schlacht von Passendale in die Geschichte einging. Sie endete erst am 10. November 1917, als kanadische Truppen die Ruinen der Kirche von Passendale erreichten.

Dieser blutigen und alles zerstörenden Schlacht vielen rund 450.000 Menschen zum Opfer, vornehmlich Soldaten auf beiden Seiten. Gebracht hatte dieses Gemetzel nichts, denn die Front im heißumkämpften Westflandern verschob sich dabei gerademal um 8 Kilometer.

Die kleine Ortschaft Zonnebeke ganz in der Nähe von Ypern wurde während den Kämpfen mehr oder weniger dem Erdboden gleichgemacht. Jetzt, 100 Jahre danach, erinnert sich die Gemeinde an diese Zeit und bildet stellvertretend für die damals schwer geprüfte Provinz Westflandern das Zentrum der Gedenkfeierlichkeiten.

Schon am 25. April, dem sogenannten „Anzac Day“, wird es in Zonnebeke und Umgebung eine Feier geben. Der Anzac Day (ANZAC: Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein nationaler Gedenk- und Feiertag in Australien, in Neuseeland und auf Tonga. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von Truppen aus diesen Ländern im Ersten Weltkrieg, der Landung auf der türkischen Halbinsel Gallipoli. Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter diesen Soldaten, die zu einer Armee vereinigt worden waren.

Den Anfang der eigentlichen Feiern nimmt eine Zeremonie am britischen Soldatenfriedhof „Tyne Cot“ (kl. Foto) in der Westhoek am 31. Juli und danach folgt am 19. und 20. August ein schottisches Themenwochenende unter dem Titel „The long road to Passchendaele“.

Am 25. September findet eine Hommage an die gefallenen Soldaten aus Australien statt und am 12. Oktober eine weiter Gedenkfeier für die hier ums Leben gekommenen Soldaten aus Neuseeland. Der 14. Oktober wird ein Tag der Stille sein. Dieser wird an den 12.000 Soldatengräbern in Zonnebeke begangen. Dabei werden auch die Namen jener 35.000 Soldaten genannt, die seit dieser Schlacht als vermisst gelten. Der flämische Rocksänger Tom Barman (dEUS, Magnus, Taxiwars) wird an diesem Tag im Schloss von Zonnebeke ein Konzert zum Gedenken an die Ereignisse von damals geben.

Im Zuge dessen wurde das „Memorial Museum Passchendaele 1917“ einem gründlichen Facelift unterzogen und durch ein neues Szenario ergänzt (Foto oben). Doch auch das zum britischen Soldatenfriedhof „Tyne Cot“ gehörende Besucherzentrum wurde einer Renovierung unterzogen.

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