Nach 101 Jahren findet H.J.L. Walker seine Ruhe
Fernsehmacher Arnout Hauben (kl. Foto) ist für die Sendereihe „Onder Vlaamse velden (Unter flämischen Feldern)“ unter die Archäologen gegangen und konnte bereits bei den Dreharbeiten zur ersten Folge der Serie an der Bergung eines gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg in Westflandern mitarbeiten.
Archäologen fanden entlang der Baustelle zur Errichtung einer Gaspipeline ein Massengrab mit 45 Gefallenen. Sie wurden in der Nähe der Stelle begraben, an der nach dem Gasangriff vom 22. April 1915 schwere Kämpfe stattfanden. Einer der Gefallenen konnte inzwischen identifiziert werden. Arnout Houben, beflissener Journalist und Gelegenheitsarchäologe, half dabei.
Hilfe bot auch die Tatsache, dass die Leichen der Gefallenen recht gut erhalten blieben und dass auch viele persönliche Gegenstände der Gefallenen Hinweise auf deren Identität, bzw. auf deren militärischen Rang liefern konnten. Bei dem Soldaten, dessen Identität im Rahmen der VRT-Sendung herausgefunden werden konnte, wurden ein Medaillon, eine Trillerpfeife und ein Fernglas gefunden.
Neuseländer in der britischen Armee
Nach genauer Analyse des Skelettes und der bei dem Leichnam gefundenen Gegenstände wurde deutlich, dass es sich bei ihm um den Kapitän Henry John Innes Walker handelt, der damals als Neuseeländer in der britischen Armee diente. Walker fiel am 25. April 2015 bei Langemark und damit an einem für den Commonwealth symbolträchtigen Datum. An diesem Tag landeten australische und neuseeländische Truppen am Strand von Gallipoli. Dieser Tag ging im Commonwealth als ANZAC Day in die Geschichte ein.
ANZAC Day
Der ANZAC Day (ANZAC steht für Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein nationaler Gedenktag in Australien, Neuseeland und Tonga. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen und neuseeländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg - der Landung auf der türkischen Halbinsel Gallipoli.
Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter den australischen, neuseeländischen und tongaischen Soldaten, die in einer Streitmacht geführt wurden. Insgesamt kamen bei der Schlacht rund 100.000 Soldaten auf beiden Seiten ums Leben.