Skelette von 3 belgischen 14-18-Soldaten entdeckt

In Diksmuide in der Provinz Westflandern haben Archäologen die sterblichen Überreste von drei belgischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. Diese fielen bei der Schlacht um die Yser im Oktober 1914, also vor rund 102 Jahren. Im Westen von Flandern werden oft Skelette von Soldaten aus dem Großen Krieg entdeckt, doch seit mehr als einem halben Jahrhundert waren keine Soldaten mehr aus dem eigenen Land darunter.

Die Archäologen waren dabei Ausgrabungen an einer Stelle in Diksmuide zu machen, wo neue Wohnungen entstehen sollen. Historiker und Wissenschaftler gingen davon aus, dass dort wohl Überreste aus der Zeit des Mittelalters von Diksmuide zu finden sein könnten. Funde aus dem Ersten Weltkrieg waren sehr wohl möglich, so die Archäologen, doch dass man ausgerechnet auf Soldaten aus dem eigenen Land stoßen würde, war doch eine Überraschung.

Die sterblichen Überreste der drei Soldaten waren übereinander gelegt in einem primitiven Schützengraben beerdigt worden. Offensichtlich waren die Soldaten in aller Eile von ihren Kameraden begraben worden, die wohl keine Zeit hatten, diese mitzunehmen. Zwei der drei Skelette wiesen Schüsse in die Brust auf.

Anhand der Knöpfe ihrer Uniformen konnten Historiker herausfinden, dass die drei Gefallenen zum 12. Linien-Regiment (Foto oben) gehört haben. Ein etwas davon entfernt gefundenes Skelett eines französischen Soldaten ließ auf einen Marine-Füsilier schließen.

Jetzt ist die Frage, ob die drei Gefallenen auch ihren Namen zurückbekommen können. Bekannt ist, dass sich die 12. Linie zwischen dem 19. und dem 25. Oktober 1914 aus Diksmuide zurückzog. Dabei fielen 31 Soldaten. Deren militärische Dossiers sind in den Archiven noch verhanden…

Diksmuide war das letzte Stückchen Belgien am rechten Ufer der Yser, dass in deutsche Hände fiel. Erst am 10. November 1914 hatten belgische und französische Truppen diese westflämische Stadt aufgeben müssen (siehe Karte unten).

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