Belgien: Schwächstes Wachstum in der Eurozone

Das Wirtschaftswachstum in Belgien soll in diesem Jahr um 1,8 % wachsen. 2017 betrug das hiesige Wachstum 1,7 %. Damit bleibt Belgien wirtschaftlich unter dem Durchschnitt in der Eurozone, also der EU-Mitgliedsländer, in denen der Euro als Währung gilt. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in der Eurozone beträgt nach jüngsten Berechnungen der EU-Kommission 2,3 %.

Für die belgische Mitte-Rechts-Regierung im Premier Charles Michel (MR) mag ein Wirtschaftswachstum von 1,8 % für das Jahr 2018 eine gute Nachricht sein, liegt der von der EU-Kommission errechnete Wert doch über dem für den Staatshaushalt berechneten 1,7 %. Doch auf Ebene der Eurozone schneidet unser Land nicht besonders gut ab. Nur noch Italien ist schlechter dran, denn hier beträgt das Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr nur 1,5 %.

Als eine der Erklärungen für das trägere Wirtschaftswachstum in Belgien wird auf die Art und Weise verwiesen, mit der unser Land die vergangene Wirtschaftskrise durchstanden hat. Die hiesige Wirtschaft musste nicht mit so schweren Rückschlägen fertigwerden, als manches andere EU- oder/und Eurozonen-Land. Verschiedene Länder kamen ökonomisch aus einem deutlich tieferen Tal, als Belgien.

In den direkten Nachbarländern Belgiens erweisen sich die Niederlande mit einem Plus von 2,9 % als stärkstes Wachstumsland in der Eurozone. In Deutschland, dem wichtigsten europäischen Wirtschaftsmotor, soll das Wachstum 2,3 % betragen. Für Frankreich wird ein Wirtschaftswachstum um knapp 2 % erwartet. Auf Ebene der gesamten Europäischen Union ist Großbritannien am schlechtesten dran. Wohl durch die ökonomischen Unsicherheiten nach der Brexit-Entscheidung wächst die Wirtschaft hier 2018 lediglich um 1,4 %.

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