Walloniens Bauern schauen kritisch auf Verhandlungen zwischen EU und Mercosur

Der Landwirtschaftsteil im Assoziierungsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) sei "in seiner heutigen Form inakzeptabel". Das sagt Belgiens Premier Charles Michel. Der südamerikanische Verhandlungspartner und die Europäischen Kommissare treffen sich an diesem Dienstag in Brüssel.
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Die EU verhandelt schon seit Jahren mit den Mercosur-Ländern. Doch das bevorstehende Handelsabkommen zieht kritische Blicke aus dem Agrarsektor auf sich.

Die belgische Agrarlobby legt sich quer. Ihrer Auffassung nach könnte der Vertrag zahlreiche negative Auswirkungen auf die Fleischpreise haben. 

Länder wie Argentinien und Uruguay, die vor allem für ihre Rindersteaks bekannt sind, werden jährlich bis zu 100.000 Tonnen in die EU exportieren können. Da könnten die europäischen Viehzüchter laut des wallonischen Landwirtschaftsverbandes Fugea nicht mithalten. Die Rinder dort würden mit GVO und Hormonen gefüttert und die Umweltgesetze seien weniger streng als hierzulande, beschweren sich die Züchter.

Premier Charles Michel versteht die Sorgen der Züchter und äußert selbst auch seine Bedenken im Hinblick auf den Landwirtschaftsteil des Abkommens. Das sei - so wie es derzeit auf dem Tisch liege - inakzeptabel, so sein Kabinett an diesem Dienstag.

Der Premier habe seine Bedenken im übrigen dem Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, mitgeteilt. In einem Schreiben bittet ihn Michel, diesen Punkt auf dem nächsten EU-Gipfel anzusprechen.

Der EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan und seine Kollegin für Handel, Cecilia Malmström, empfangen an diesem Dienstag die Mercosur-Handelspartner in Brüssel, um die Handelsgespräche über das Abkommen fortzusetzen.

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