Gefolterte Sudanesen frei: De Croo ruft EU auf, hinzugucken!

Belgiens Vizepremier und Minister für Entwicklungszusammenarbeit Alexander De Croo hat auf Folterbilder von Sudanesen in Libyen reagiert. Er ruft die Europäische Kommission und die internationale Gemeinschaft auf, mehr gegen Schlepper zu unternehmen. Zwei sudanesiche Brüder, die durch libyschische Schlepperbanden gegen Lösegeld festgehalten und gefoltert wurden, sowie vier weitere Sudanesen sind inzwischen wieder frei. Das ließ die libysche Armee wissen.

"Bei der Bekämpfung von Piraterie wird weder an Kosten noch Mühe gespart. Doch jetzt, da es sich um Migranten handelt und nicht um wirtschaftliche Interessen, schließen wir so weit es geht die Augen, nach dem Motto, solange sie nur nicht hierher kommen", kritisierte De Croo (kleines Foto im Text).

Er sagte dies als Reaktion auf die Befreiung von zwei sudanesischen Brüdern, von denen die VRT am gestrigen Dienstag Fernsehbilder in den TV-Nachrichten brachte.

Die Brüder waren in Libyen gefoltert worden und sollten nur gegen Lösegeld freikommen. Eine libysche Spezialeinheit hat die Brüder befreit, ohne dass Lösegeld gezahlt wurde.

Das ist unserer VRT-Redaktion von einem Bruder der Opfer bestätigt worden. Dieser Bruder wohnt in Europa. Die beiden sudanesischen Opfer sind gemeinsam mit vier weiteren Sudanesen aus der entsetzlichen Situation in Libyen geholt worden. Dort waren sie während ihrer Flucht aus dem Sudan gelandet.

Die sudanesischen Opfer werden derzeit in einem Krankenhaus medizinisch versorgt. Sie haben mit ihren Familien sprechen können und dürfen schon bald in den Sudan zurück.

VRT-Reporter Rudi Vranckx hat die ersten Zeugenbilder von einem der befreiten Opfer zugespielt bekommen.

Sehen Sie hier die Bilder, die Vranckx zugespielt wurden.

Die Misshandlungen der sudanesischen Brüder in Libyen haben nichts mit den Vorwürfen von Folter im Sudan, von denen in letzter Zeit immer wieder die Rede war, zu tun.

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