Neue EU-Fangquoten: Belgiens Reeder zufrieden

Die Fangquoten für bestimmte Fischarten in der Nordsee sind im Wesentlichen die gleichen geblieben. Für einige Fischsporten erhöhte die EU sogar die Quoten. Allerdings darf Aal und Seebarsch vorerst im Herbst nicht mehr gefangen werden. Dann pflanzen sich diese Fisch fort und so kann der Bestand auf Dauer gesichert werden, so die EU.

Jedes Jahr wird der Fischbestand in den Gewässern in der Europäischen Union analysiert und aufgrund dieser Analysen werden die zulässigen Fangquoten berechnet. Ziel dieses Unterfangens ist eine dauerhafte und nachhaltige Bestandsicherung aller Speisefische, damit auch der Fischfang an sich gesichert werden kann.

In der Nacht zum Mittwoch einigte sich die EU auf die neuen und ein Jahr gültigen Fangquoten in Europa. Daraus erschließt sich, dass die Fischarten, die von der belgischen Fischereiflotte gefangen werden, in den vergangenen Jahren stabil geworden sind, bzw. dass sie dabei sind, sich zu stabilisieren. Diesen Trend stellten die hiesigen Fischer und Reedereien im Laufe dieses Jahres auch selbst fest.

Die Bestände von Seezunge, Kabeljau, Rochen und Scholle haben sich nachhaltig erholt und somit ändert sich für 2018 nichts an den zulässigen Fangquoten für unsere Fischerei. Der Bestand bei den Schollen, in Belgien besonders beliebte Speisefische, befindet sich offenbar auf einem historischen Höchststand.

In den europäischen Fanggebieten, zu denen die belgische Fischereiflotte ausläuft, darf nächstes Jahr mehr Seezunge gefangen werden. Im östlichen Teil des englischen Kanals steigt die Fangquote für diesen Fisch um 25 %, in der Keltischen See um 7 % und im Golf von Gascogne um 6 %. Seebarsch und Aal haben es derzeit schwerer. Deshalb sinken hier die Fangquoten und in den Herbstmonaten, wenn sich diese Fischarten fortpflanzen, ist deren Fang gänzlich verboten.

AP2006

Brexit-Folgen und zufriedene Reeder

„Die nachhaltige Sicherung der Fischbestände ist wichtig. Bei einem gesunden Bestand wird von einer bestimmten Fischsorte nicht mehr mehr gefischt, als wieder nachwächst. Dank der Anstrengungen unserer Fischer, die selektiv fischen und verletzliche Fischbestände schützen, erreichen wir in den meisten Fanggebieten die Quoten, die jetzt wieder einen sicheren Bestand aufweisen.“, so Flanderns Landesministerin für Landwirtschaft und Fischerei, Joke Schauvliege (CD&V - kl. Foto).

Schauvliege warnte in diesem Zusammenhang übrigens vor einem „harten Brexit“, denn dieser würde zur Folge haben, dass die belgischen Fischer weite Teile ihrer Fanggebiete verlieren. Dies habe existenzgefährdende Folgen, so die Ministerin. Schauvliege plädiert übrigens in ihrer eigenen Landesregierung, aber auch auf belgischer Bundesebene für eine Förderung des Nachwuchses im hiesigen Fischereiwesen.

Nach Ansicht der belgischen Reeder-Zentrale, dem Dachverband der belgischen Fischereiflotte, öffnen die neuen EU-weiten Fangquoten für diesen Sektor in unserem Land Perspektiven. Gleichbleibende oder gar leicht angehobene Fangquoten sorgen für Sicherheiten, so die Ansicht. Die Reeder-Zentrale zeigte sich übrigens vom Verhandlungsgeschick von Landesministerin Schauvliege, die übrigens in diesem Bereich bei der EU für ganz Belgien spricht, überzeugt: „Sie führte ihre Verhandlungen mit Sachverständnis zu den wirtschaftlichen und sozioökonomischen Aspekten der Hochseefischerei“, so Geert De Groote, der Vorsitzende der Zentrale.

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