So viele Expats in Brüssel wie noch nie zuvor

In diesen Tagen leben rund 220.000 Expats in der belgischen und europäischen Hauptstadt Brüssel. Das sind so viele wie nie zuvor. Damit gesellt sich Brüssel auf internationaler Ebene zu Städten, wie Washington DC oder New York. Viele internationale Behörden und Unternehmen und nicht zuletzt die Einrichtungen der Europäischen Union sind der Grund für die Attraktivität Brüssels als Wohn- und Arbeitsort.
ImageGlobe

Die Brüsseler Nachrichtenplattform BRUZZ erklärt, wer oder was Expats sind. Ganz einfach: Expats sind ausländische Arbeitnehmer mit höherem Bildungsgrad. Sie kommen hierher, um für die Europäische Union, für die NATO oder für andere internationale Behörden oder Unternehmen zu arbeiten. Laut BRUZZ leben die meisten Expats eher bescheiden in Brüssel, auch wenn ihr Standard durchaus höher liegt, als der der Durchschnittsbrüsseler.

„Global gehört Brüssel zur Top 3 der wichtigsten politischen Städte. Brüssel steht international neben Washington DC und New York und strahlt eine enorme Anziehungskraft aus.“, sagte Kristof Schellekens von der Immobiliengesellschaft „Skyline Europe“, die die Expatgemeinschaft der Stadt analysierte.

Allerdings, so Schellekens, machen sich in Belgien auch die beiden Metropolen Gent und Antwerpen international in dieser Hinsicht bemerkbar. Diese flämischen Großstädte warten mit wichtigen Häfen und dort niedergelassenen Weltkonzernen auf und werden für Expats stets interessanter. „Doch Brüssel bleibt hier das Walhalla für Expats!“, heißt es dazu bei „Skyline Europe“.

Alleinstehende Männer und hohe Mieten

Das Bild der Expats in Brüssel täuscht, denn das Klischee vom wohlhabenden Eurokraten, der mit seiner Familie in den luxuriösesten Wohnungen der Stadt lebt, ist längst überholt. Offenbar sind die meisten Expats, die in jüngster Zeit nach Brüssel gekommen sind, eher alleinstehende Männer oder solche, deren Familien in der Heimat geblieben sind. Sicher ist aber auch, dass diese ausländischen Arbeitnehmer durchweg in Appartements leben, die sich der modale Brüsseler nicht unbedingt leisten kann.

Mieten für Studios zwischen 1.500 oder 2.000 € sind keine Seltenheit. Die Mieter selbst zahlen diese Miete übrigens nur selten. Diese wird meist vom Arbeitgeber finanziert… Gerade dieser Umstand, so Kristof Schellekens, macht Expats für die hiesigen Vermieter und Hausbesitzer so attraktiv.

Auffallend viele Japaner

Laut der Erhebung von „Skyline Europe“ kommen die meisten in Brüssel ansässigen Expats nicht aus einem europäischen Land, sondern aus Japan. Rang 2 und 3 belegen allerdings die Deutschen und die Tschechen. Festgestellt wurde auch, dass die Expats am liebsten in den Brüsseler Gemeinden Evere, Oudergem oder Elsene leben, von wo aus das Europaviertel und das Stadtzentrum am schnellsten zu erreichen sind. Von daher stellt „Skyline Europe“ fest, dass die ausländischen Arbeitnehmer in letzter Zeit eher weniger an den grünen Rand von Brüssel oder in dörflichere Gemeinden in Flämisch- oder Wallonisch-Brabant ziehen.

Meist gelesen auf VRT Nachrichten