Brüssel: Demonstration für ein sozialeres Europa

Über 6.000 Militante der christlichen, sozialistischen und liberalen Gewerkschaften aus Belgien haben am Mittwoch im Jubelpark und im Europaviertel in Brüssel für eine sozialere Europäische Union demonstriert. Auch diese Demonstration fand im Vorfeld des für den 17. November im schwedischen Göteborg geplanten EU-Sozialgipfels statt.

In Göteborg soll eine Basis geschaffen werden, über die die sozialen Rechte in der EU einander besser angeglichen werden sollen. Aus diesem Anlass haben die Demonstranten von Brüssel und anderswo in der EU auf die Themen aufmerksam gemacht, die ihnen unter den Nägeln brennen: Kampf gegen die Armut, Kampf gegen Sozialdumping auf dem Arbeitsmarkt, Anhebung der niedrigsten Einkommen sowohl auf Ebene von Löhnen und Gehältern, als auch bei den Sozialleistungen.

Die Arbeitnehmer seien enttäuscht von Europa, sagte der Vorsitzende der christlichen Gewerkschaft ACV, Marc Leemans, am Rande der Demonstration: „Sie wollen ein anderes Europa, ein Europa, das mehr vereinheitlich, anstelle einer zunehmenden Flexibilisierung und einer zunehmenden Ungleichheit bei Löhnen und Arbeitsbedingungen.“

Miranda Ulens von der sozialistischen Gewerkschaft ABVV fordert einen besseren Sozialschutz in der EU, denn „jetzt, wo es wirtschaftlich besser geht, sollte es für die Bürger Europas Lohnerhöhungen geben. Die, die Arbeit haben, sollten zu einem Teil von diesen Gewinnen profitieren.“

„Wir rufen die europäischen Politiker dazu auf, die schon jetzt geltenden sozialen Rechte in die Praxis umzusetzen. Das betrifft unter anderem auch die Arbeitsverträge. Dabei denke ich an die Mitarbeiter von Uber. Auch die haben ein Recht auf einen anständigen Arbeitsvertrag“, sagte Mario Coppens von der liberalen Gewerkschaft ACLVB dazu am Rande der Brüsseler Demonstration.

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