Europa: Joëlle Milquet wird Juncker-Beraterin

Die frühere Vorsitzende der frankophonen Zentrumspartei CDH und ehemalige Bundesministerin Joëlle Milquet (Foto) hat nach einer längeren Pause in der belgischen Bundes- und Landespolitik eine neue Beschäftigung. Sie wird in Zukunft auf europäischer Ebene tätig und übernimmt einen Beraterjob bei EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Die EU-Kommission teilte am Mittwoch mit, dass Joëlle Milquet das Amt eines besonderen Beraters bei Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker übernehmen wird. Dort soll sie sich in erster Linie mit Schadensansprüchen von Opfern von Kriminalität und Terrorismus beschäftigen.

Ziel ihrer Arbeit wird sein, nachzusehen, ob die entsprechenden bereits bestehenden Regeln ausreichend sind bzw. die dahingehende Gesetzgebung der verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten besser aufeinander abstimmen. Derzeit ist Milquet offiziell noch Abgeordnete des Brüsseler Regionalparlaments, doch gegen sie laufen Ermittlungen wegen Missbrauch von Kabinettsgeldern für einen Wahlkampf, als sie noch Vize-Ministerpräsidentin, Unterrichts-, Familien- und Kulturministerin der Französischen Gemeinschaft in Belgien war. 2016 musste sie dort zurücktreten.

Joëlle Milquet wird dem Mitte-Links-Spektrum innerhalb der frankophonen Zentrumsparten CDH zugeordnet. Sie gehört zu den führenden CDH-Kräften, die stets an Koalitionen mit den frankophonen Sozialisten PS in Wallonien und in der Französischen Gemeinschaft festhielten. Unter Milquet als Vorsitzender wurde die frühere christdemokratische PSC zur humanistischen Zentrumspartei CDH umgeformt.

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