Europäisches Parlament in Brüssel: Renovieren oder gleich ganz abreißen?

Das Hauptgebäude des Europäischen Parlaments in Brüssel steuert 2019 auf das Ende seiner Lebensdauer zu. Wird es möglicherweise abgerissen?
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Es heißt das Gebäude, das 1993 eröffnet wurde, sei baufällig. Von Konstruktionsfehlern ist die Rede, von Leckstellen und Problemen mit der Heizung, steht in einem offiziellen Dokument. 

Es handelt sich um das Hauptgebäude des Parlaments, das Paul-Henri-Spaak-Gebäude, in dem sich das Halbrund des Plenarsaals befindet. Das Gebäude trägt den Spitznamen "Caprice des Dieux", weil es der Form des französischen Weichkäses ähnlich sieht.

Der einst für etwa eine halbe Milliarde Euro erbaute Abschnitt, der ein Konferenzzentrum werden sollte, ist marode. Schon 2012 wurden zum Beispiel Risse in den Dachstützen entdeckt. Eine Renovierung scheint nun nicht mehr auszureichen. Die gesamte Struktur könnte, nach Beschädigung eines Teils, zum Beispiel in Folge eines Terrorangriffs, einstürzen.

Hierüber haben sich der Präsident und die Vizepräsidenten des Eurpäischen Parlaments in einer Sitzung am Montagabend im französischen Straßburg beraten. Dort befindet sich ein weiterer Arbeitsort des Europaparlaments. Präsident und Vizepräsidenten haben sich die Köpfe darüber zerbrochen, ob das Gebäude in Brüssel, das den Sicherheitsnormen offenkundig nicht mehr entspricht, wohl besser gleich ganz abgerissen und neu aufgebaut werden sollte.

Mehrere Expertenmeinungen empfehlen den Abriss und Neuaufbau. Doch das wäre die teurere Variante. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, seien die Kosten hierfür schon vor zwei Jahren in einer Studie auf 430 Millionen Euro geschätzt worden. Eine reine Behebung der Sicheheitsmängel wäre um einiges billiger. Sie ließen sich schon für 30 Mio. Euro beseitigen.

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