Stahlsektor äußert Bedenken zu Emissionsplan der EU

Die europäische Stahltindustrie meldet Bedenken bei den Plänen Europas für den Emissionsrechtehandel an. In einem öffentlichen Brief an die Regierungen der EU schreiben 76 Vorstandsmitglieder aus dem europäischen Stahlsektor, dass die Pläne Nachteile für die Stahlindustrie zur Folge hätten.
AP2006

Die Europäische Union will den Emissionsrechtehandel reduzieren. Damit sollen die Unternehmen zu einer Senkung ihres CO2-Ausstoßes und zur Anwendung klimaschonender Technologien animiert werden.

Der Stahlsektor befürchtet jedoch einen Mangel an CO2-Rechten und als direkte Folge steigende Kosten. Hierdurch würden die Investitionsmöglichkeiten begrenzt und nehme das Risiko von Arbeitsplatzverlusten und Schließungen von Stahlwerken in der EU zu, heißt es von Seiten der CEOs.

Der Emissionsplan soll der EU bei der Umsetzung der Klima-Ziele  helfen. Als Ganzes strebt die EU bis 2030 eine Reduzierung des Ausstoßes der Treibhausgase um mindestens vierzig Prozent an. Als Referenzwert gilt dabei der Stand von 1990.

Über die Vorschläge wird noch verhandelt in Brüssel. Das öffentliche Schreiben ist unter anderem von Wim Van Gerven, dem Vorsitzenden der belgischen Stahlunion GSV unterschrieben worden.

In dem Schreiben heißt es: Der Stahlsektor setze sich maximal für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein. Doch mit technisch unerreichbaren Stahlbenchmarks kreiere die Gesetzgebung des EU-Emissionshandelssystems selbst bei Stahlfabriken mit Spitzenleistungen hohe Kohlenstoffkosten. In der heutigen Form räume die EU-Regelung für den Emissionshandel einem Stahlimport von Konkurrenten aus Drittländern den Vorzug ein. Diese hätten keine derart hohen Kosten. Damit würde aber Stahl bevorzugt, der ein viel größerer ökologischer Fußabdruck hinterlasse als Stahl, der in der EU hergestellt wurde.

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