Das einzige EU-Land mit weniger Kaufkraft

Nach einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) mit Sitz in Brüssel ist Belgien das einzige Land in der Europäischen Union, in der die Arbeitnehmer an Kaufkraft verloren haben. Zwar stiegen die Löhne und Gehälter durch den Index auch in Belgien ein wenig, doch dies reichte nicht, um die hohe Inflation aufzufangen.

Nach einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) mit Sitz in Brüssel ist Belgien das einzige Land in der Europäischen Union, in der die Arbeitnehmer an Kaufkraft verloren haben. Zwar stiegen die Löhne und Gehälter durch den Index auch in Belgien ein wenig, doch dies reichte nicht, um die hohe Inflation aufzufangen.

Nur bei uns in Belgien sieht die Sache anders aus. Laut EGB-Studie sank die Kaufkraft hierzulande im vergangenen Jahr, wenn auch nur leicht, um -0,94 %. Dies bedeutet nicht, dass die Einkommen hier gesunken sind, doch durch einen Indexsprung (ein Aussetzen der Anpassung der Einkommen an die Teuerungsrate) und andere lohnmäßigende Maßnahmen der belgischen Bundesregierung, stiegen Löhne und Gehälter nur in sehr geringem Umfang. Im Jahr 2000 waren die Einkommen zum letzten Man deutlich fühlbar gestiegen.

Zudem liegt die Inflation in Belgien deutlich höher als anderswo in der EU. Dies in Verbindung mit Lohnmäßigung bei den Tarifverhandlungen auf allen Ebenen sorgen jetzt wohl für die vorliegende Lage. Daran ändert auch nichts nach dem ersten vollwertigen interprofessionellen Tarifabkommen seit 2008. Dieser Abschluss bedeutet für die belgischen Arbeitnehmer, dass ihr Einkommen dieses und nächstes Jahr nur um jeweils 1,1 % über dem Index ansteigen wird.

Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB - European Trade Union Confederation, ETUC) ist der europäische Dachverband der Gewerkschaften mit Sitz in Brüssel. Er vertritt sowohl 89 nationale Gewerkschaftsbünde aus 39 Ländern, als auch 10 europäische Gewerkschaftsverbände mit insgesamt 60 Millionen Mitgliedern.

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