Pulse of Europe: Der Impuls aus Frankfurt, jetzt auch am Puls in Brüssel

Eine Message von einer EU-überzeugten Freundin und ein privater Tweet von Utta Tuttlies aus dem Europäischen Parlament: Auch in Brüssel spricht sich herum: "Wir gehen auf die Straße: Jetzt! Und für Europa!". "Pulse of Europe", eine proeuropäische Bewegung, die von einem Juristenpärchen aus Frankfurt am Main angestoßen wurde, wächst und ist nun auch in Brüssel, der Hauptstadt Europas, "angekommen". Am "Puls Europas" wird demonstriert - ab heute und künftig jeden Sonntag in Brüssel.
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Das "@PulseofEurope team #Brussels grüßt, ist bereit für die erste Veranstaltung an diesem Sonntag 14 Uhr in Belgien", heißt es in dem privaten Tweet aus dem Europäischen Parlament. Fünf Privatpersonen organisieren die Veranstaltung in Brüssel. Die Demonstration ist "society-oriented", will vom Volk ausgehen, nicht von bestimmten Parteien.

Der Impuls kommt ursprünglich aus Frankfurt am Main. Dort hat ein Juristenpärchen die Bürger aus ihren Wohnzimmern auf die Straße geholt, um gegen die Europaskepsis, den aufkommenden Populismus, den Rechtsruck in Europa zu demonstrieren. Mittlerweile machen 49 Städte mit, allein in Deutschland sind es fast 40 Städte. Brüssel ist seit heute auch mit dabei.

Für viele Europäer ist der Friede, den wir in Europa genießen, die freie Meinungsäußerung, die Reisefreiheit zur Selbstverständlichkeit geworden. Dass hierzu vor allem auch die Europäische Union beigetragen hat, gerät bei der lauter werdenen  Kritik an einer sozial ungerechten EU oder an einer EU, bei der die reichen Länder zu viel Macht ausüben, schnell in Vergessenheit.

Kritiker der EU werden stets lauter und aggressiver in ihrer Wortwahl. Dem wollen die Demonstranten von "Pulse of Europe", die für ihre stillschweigende Zustimmung zur EU bislang wohl noch nicht das richtige Sprachrohr gefunden hatten, jetzt etwas entgegensetzen. Mit dem Impuls aus Frankfurt, haben nun auch viele Bürger hier in Belgien eine Stimme gefunden. Auf dem Muntplein/Place de la Monnaie wollen sie ab diesem Sonntag 14 Uhr auf die Straße gehen, nach dem Motto: "Stand up togehter for Europe".

Warum erst jetzt in Brüssel - immerhin am Puls Europas - auf die Straße gegangen wird?, fragen wir Utta Tuttlies, eine der Organisatorinnen der Demonstration in Brüssel: Der Druck werde immer größer. Man wolle jeden Sonntag vor den anstehenden Wahlen in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland demonstrieren, um ein positives Signal für Europa zu setzen.

In Frankfurt riefen die Demonstranten bei der letzten "Pulse of Europe"-Demonstration in "Vielfalt geeint" - das Motto der EU als Symbol dafür, dass sich die Europäer in der EU zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam für Frieden und Wohlstand einzusetzen, und dass die verschiedenen europäischen Kulturen, Traditionen und Sprachen den gesamten Kontinent bereichern.

Hier in Brüssel, dem Ort, an dem sich die meisten EU-Einrichtungen befinden, an dem sich die Zahl der Eurokraten konzentriert, an dem zahlreiche Sprachen und Kulturen zusammentreffen, wo mehr Pro-Europäer leben und arbeiten als anderswo in Europa, sollte eine Demonstration von "Pulse of Europe" wohl nur natürlich sein: Wenn nicht hier, wo dann?

Doch ist noch abzuwarten, wie viele Pro-Europäer die Veranstalter an diesem Sonntag tatsächlich aus ihren Wohnzimmern in Brüssel und dem Rest des Landes für Europa auf die Straße holen können.

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