"Das 'Jetzt oder nie' ist gekommen!"

Das wichtigste Thema auf dem Euro-Gipfel in Brüssel sind Griechenlands Schulden. Die Gläubiger verlangen jedoch zunächst die Umsetzung tiefgreifender Reformen, bevor sie dem Land Schulden erlassen. Der belgische Finanzminister Johan Van Overtveldt (N-VA) betonte an diesem Dienstagmorgen: "Jetzt hängt viel von neuen griechischen Vorschlägen ab."

Die Vorschläge müssten allerdings in den Rahmen passen, der vor dem Hintergrund der Währungsunion respektiert werden müsse, betonte Van Overtveldt weiter.

"Es ist an der Zeit, dass wir begreifen, dass das 'Jetzt oder nie' gekommen ist. Die Wirtschaft ist eindeutig in freiem Fall. Das Bankensystem steht am Rande des Abgrunds. Das weiß ja nun jeder. Die EZB hat das auch deutlich mitgeteilt. Der Moment der Wahrheit ist also gekommen. Der Moment des 'Jetzt oder nie' ist gekommen."

Griechenland bekommt derzeit keine Finanzhilfen mehr von Europa. Das Programm ist am 30. Juni ausgelaufen, doch Griechenland hat Geld nötig. Im Gegenzug zu neuem Geld fordern die Euroländer Einsparungen und Reformen in ähnlichem Umfang wie vor dem Abbruch der Verhandlungen. Das Dilemma ist, dass die Griechen gegen genau diese Maßnahmen in einem Referendum mit Nein gestimmt haben.

Die Finanzminister bereiten derzeit den Euro-Gipfel der Staats- und Regierungschefs vor, der für diesen Abend angesetzt ist. Sie werden den Staats- und Regierungschefs eine Art Empfehlung vorlegen und danach müssen die Staats- und Regierungschefs Lösungen finden.

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